ARTIST TALK & SCREENING

Corinne L. Rusch im Gespräch mit Birgit Laback

Donnerstag, 05. Oktober 2017, 19h

PROGRAMM

Patrick Topitschnig, Carusel, 2016, 05:47 min
Patrick Topitschnig, Drawdown, 2017, 03:56 min
Lukas Marxt, Circular Inscription, 2016, 06:50 min
Lukas Marxt, Jakub Vrba, Wunderschön und ruhig gelegen, 2015, 12:00 min
Lukas Marxt, Black Rain White Scars, 2014, 08:59 min
Nico Joana Weber, Markasit, 2014, 26:39 min

Patrick Topitschnig | Carusel | 2016 | HD-Video | 05min 47sec

Carusel was shot in the damp caverns of a former Romanian salt mine, “Salina Turda”, which was reused as a bomb shelter during World War II and then refurbished as an underground amusement park. Though equipped with a carousel, ping-pong tables, a children’s playground and rowboats, the site with its massive threatening/imposing steel structures and surreal neon-objects still radiates a gloomy atmosphere and ambience of fear.

It seems that the mythical echoes of the past still resonate in this space, and absurdly merge with the eerie and bizarre theme park. (Auszug aus einem Text von Marlies Wirth)

Patrick Topitschnig | Drawdown | 2017| HD-Video| 03min 56sec

Drawdown follows two rowboats floating in the dark on the ghostly underground lake of the Salina Turda. Seemingly adrift the destination seems uncertain.

Lukas Marxt | Circular Inscription | 06:50 min | 2016

In der Videoarbeit “Circular Inscription” filmt Lukas Marxt dieses Ereignis mittels einer Drohnenkamera aus einer Distanz heraus, in der das Fahrzeug bereits im ersten Moment seines Erscheinens die Landschaft merkwürdig umkrempelt und dominiert. Das Wechselspiel der Dominanz zwischen der kargen, verlassenen Natur und den tranceartigen, kreisenden Bewegungen des Autos läutet eine neue, beschleunigte Zeitempfindung ein. In präzisen, automatisierten Bewegungen, durch die sich das drohnengleich unbemannt scheinende Fahrzeug immer tiefer und breiter in die Natur einschreibt, macht es sie zur Leinwand seines Machwerks.

Im zweiten und jedem weiteren Abspielen des Videos scheint es fast so, als wären die Einschreibungen schon immer da gewesen. Das Bild wirkt wie aufgeladen, zwar nicht durch einen linearen Prozess, sondern durch Überlagerungen von Bildebenen, die aufeinander verweisen und einen spezifischen Ursprung des Bilds und eine Linearität der Ereignisse in Frage stellen. Verschiedene Zeitlichkeiten prallen aufeinander – eine menschliche, eine technische und eine geologische. Sie durchmischen sich und hinterlassen ein vielschichtiges Bild, in dem die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ungeklärt, wenn nicht verklärt sind. (Auszug aus einem Text von Shahin Zarinbal)

Nico Joana Weber | Markasit | HD, colour, sound | 26:39 min | 2014

Der Film ‘Markasit’ beschäftigt sich mit dem Kontrast zwischen der brutalistischen Betonarchitektur der Ruhr-Universität Bochum und ihrer unmittelbar angrenzenden ländlichen Umgebung. Eine junge, wie aus der Zeit gefallene Frau führt aus den Innenräumen dieser zukunftsweisenden, doch ebenso in die Jahre gekommenen Architektur in die Landschaft. Sie schreitet durch die menschenleeren Räume der Universität, bewegt sich von einem großen Hörsaal aus über Flure und Treppen, durch Bibliotheken, Gewächshäuser und die universitären Sammlungen verschiedener Fakultäten. Das Gebäude ist angefüllt mit Wissen, das seit der Gründung 1965 zusammengetragen wurde. Sammlungen wurden aufgebaut sowie durch regionale Funde angereichert. Einer dieser Funde sind Markasite, die in der Zeche Friedrich der Große in Herne freigelegt wurden.

Jakub Vrba, Lukas Marxt | Wunderschön und ruhig gelegen | 14:10 min | 07:32 min | 2015

Jakub Vrba und Lukas Marxt fahren nach Nordwest-Böhmen. Jakub Vrba stammt aus dieser Gegend, Lukas Marxt war noch nie dort. Wunderschön und ruhig gelegen setzt sich mit einem Ort auseinander, der sich in permanentem Wechsel befindet. Ein Ort, in dem historisch bedingte Veränderungen und Grenzverschiebungen tief in die Landschaft eingeschrieben sind. Vrba und Marxt behandeln die ortsbezogene Verschränkung von Landschaft und Geschichte. Im Prozess einer experimentellen Feldarbeit beschäftigen Sie sich dabei mit den Begriffen Probe, Versuch und Scheitern. Auf Erkundungsfahrt durch das geschichtsträchtige Umland versuchen die beiden Künstler, sich selbst in diese Landschaft einzuschreiben, sei es auch nur für einen kurzen Moment

Lukas Marxt | Black Rain White Scars | 08:59 min | 2014

In his films Marxt often positions himself in a liminal state of ethnographic researcher. Displaced from his familiar context, he is neither fully participating, nor merely observing a chosen place or situation. With Black Rain White Scars he is letting us experience this intermediate condition.

The place is Hong Kong, and the moment is when electricity, wind, atmospheric pressure, and plasma are playing against each other. “Black rain” is a weather warning term, locally used to announce the arrival of severe rain that falls at over seventy millimeters per hour. When the black signal is issued, a city will come to a complete evacuation and standstill. (Auszug aus einem Text von Vanja Smiljanic)

VIDEOS

Black Rain White Scars

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