… ich sehe was, was du nicht schreibst…

Ähnlich klingende Namen (Sound-Alikes), ähnlich aussehende Außenverpackungen (Look-Alikes), Lesefehler, Zeitstress – die Ursachen für Verwechslungen von Arzneimitteln  sind vielfältig:

𝐖𝐢𝐞 𝐬𝐞𝐡𝐞𝐧 𝐝𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐇ö𝐜𝐡𝐬𝐭𝐠𝐞𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭e?

𝐄𝐢𝐧𝐦𝐚𝐥𝐢𝐠𝐞 𝐍𝐚𝐜𝐡𝐥ä𝐬𝐬𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐚𝐧𝐠𝐞𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐭𝐞𝐧 Ä𝐫𝐳𝐭𝐢𝐧 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐭 𝐤𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐄𝐧𝐭𝐥𝐚𝐬𝐬𝐮𝐧𝐠𝐬𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐫 (OGH 28. August 2002, GZ: 9 ObA 75/22b)

In diesem Fall hatte die Diplomkrankenpflegerin die Anordnung der angestellten Ärztin falsch verstanden und statt einer Spritze mit 1mg Adrenalin „Noradrenalin“ vorbereitet. Der OGH stellte dazu fest: Die angestellte Ärztin musste grundsätzlich nicht die Richtigkeit der Vorbereitung der von ihr angeordneten Spritze überprüfen, doch hätte sie in der konkreten Situation den Fehler erkennen können, wenn sie das Etikett mit dem Inhalt der Spritze verglichen hätte. Zu dieser Überprüfung wäre die Ärztin auch verpflichtet gewesen.

𝐕𝐞𝐫𝐮𝐫𝐭𝐞𝐢𝐥𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫𝐥𝐚𝐬𝐬𝐞𝐧𝐞𝐫 𝐇𝐢𝐥𝐟𝐞𝐥𝐞𝐢𝐬𝐭𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐌𝐞𝐝𝐢𝐤𝐚𝐦𝐞𝐧𝐭𝐞𝐧𝐯𝐞𝐫𝐰𝐞𝐜𝐡𝐬𝐥𝐮𝐧𝐠 𝐢𝐦 𝐏𝐟𝐥𝐞𝐠𝐞𝐡𝐞𝐢𝐦 𝐫𝐞𝐜𝐡𝐭𝐬𝐤𝐫ä𝐟𝐭𝐢𝐠 (BGH vom 28. Oktober 2022)

Im Mai 2016 starb ein unheilbar kranker Patient in einem niederbayerischen Pflegeheim nach einer Medikamenten-Verwechslung.

𝐖𝐢𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐢𝐭𝐮𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐢𝐧 𝐀𝐩𝐨𝐭𝐡𝐞𝐤𝐞n?

Auch in Apotheken kann es zu Verwechslungen kommen so zB. in der Schweiz, als einem Patient das Arzneimittel „Lipanthy“ verordnet wurde und das Arzneimittel „Litalir“ erhalten hatte. Dem Patient war die Verwechslung rechtzeitig aufgefallen!

𝐌𝐚ß𝐧𝐚𝐡𝐦𝐞𝐧 𝐳𝐮𝐫 𝐑𝐞𝐝𝐮𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐀𝐫𝐳𝐧𝐞𝐢𝐦𝐢𝐭𝐭𝐞𝐥𝐯𝐞𝐫𝐰𝐞𝐜𝐡𝐬𝐥𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧:

• Handschrifliche Verordnungen vermeiden!
• Mündliche Verordnungen nur im Notfall!
• Vier-Augen-Prinzip &  bei der Herstellung und Verabreichung von Arzneimitteln!
• Bei Unklarheiten: Immer Rücksprache halten! (so auch § 3 Abs. 3 der Anlage 1 zum Apothekergesamtvertrag)
• Apothekergesamtvertrag)
• Einmeldung von Medikationsfehlern in die Fehlerberichtssysteme (z.B. ApoCIRS)!

➡️ Die Kanzlei LABACK LAW – Rechtsanwaltskanzlei berät Sie gerne auch zur Thematik „𝐀𝐩𝐨𝐭𝐡𝐞𝐤𝐞𝐧𝐫𝐞𝐜𝐡𝐭 𝐦𝐞𝐞𝐭𝐬 𝐀𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐬𝐫𝐞𝐜𝐡𝐭“.